Das Weingut

Der inspirierte Spaziergänger, der dem Lauf des kleinen Baches „La Barbanne“ – dem Ariadnefaden des Bordelaiser Weinbaugebiets – folgt, wird seinen Blick auf die sonnenverwöhnte, kiesige Anhöhe richten, wo sich gegenüber von Pomerol das wunderschöne Terroir von Belles-Graves erstreckt.

Er könnte dabei auch erfahren, dass dieses sehr alte Weingut bereits in den ersten Ausgaben von „Bordeaux et ses vins“ von Cocks und Féret unter dem Namen „Domaine de Drouilleau“ erwähnt wurde.

Malerisch auf einem sonnigen Hügel gelegen und durch seine abgeschiedene Lage mitten in den Weinbergen vor den Geräuschen und Launen der Außenwelt geschützt, strahlt das Anwesen von Belles-Graves einen ruhigen und bukolischen Charme aus. Es ist harmonisch proportioniert und erreicht man durch eine lange Allee, die von den Zweigen jahrhundertealter Linden beschattet wird.

Geschichte

Bereits am Ende des Mittelalters wurde der Weinbau auf unseren Hängen am Ort namens DROUILLEAU betrieben, doch erst im 18. Jahrhundert wurden die Gebäude errichtet, die wir heute bewohnen und die damals den Namen „Domaine de Drouilleau“ erhielten.

Die über die Jahre hinweg durch Erbschaften und Besitzerwechsel verstreuten Archive erlauben es uns kaum, weiter als bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückzugehen.

Ein gewisser Herr Alexandre DURAND vererbte das Anwesen an seine Frau. Diese starb ohne Testament und ohne direkte Nachkommen, und so ging das Anwesen 1869 an ihre Großnichte Isabelle MERLET, Ehefrau von Herrn GACHASSIN-LAFITE, über. Sie verstarb 1880, und ihre Tochter Gabrielle GACHASSIN-LAFITE erbte das Anwesen nach einer Einigung mit ihrer Schwester 1887 vollständig. Sie verstarb 1897 und hinterließ das Anwesen ihrem Ehemann, Léonce MAUZE. Im April 1909 übertrug Herr MAUZE das Anwesen auf seine drei Kinder, die es im November desselben Jahres an Herrn Elysée Absalon CLERJAUD für die Summe von 20.000 Francs verkauften. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Anwesen eine Fläche von 10 Hektar, aufgeteilt in Weinberge, Obstgärten, Weiden und Gemüsekulturen. Herr CLERJAUD veräußerte das Anwesen nach einigen Grundstückserweiterungen am 10. November 1938 an Herrn Jean THEALLET für 140.000 Francs mit einer Fläche von 11 Hektar 17 Ar 87 Quadratmeter.

Mit dem Eintritt in die Familie THEALLET, die bis heute Eigentümer ist, erhielt das Anwesen den neuen Namen CHÂTEAU BELLES-GRAVES.

Nach dem Tod von Jean THEALLET im Jahr 1964 führte seine Frau Hermine den Betrieb, der damals 12 Hektar umfasste, weiter. 1973 übertrug sie das Anwesen in gemeinschaftlichem Besitz an ihre beiden Töchter Marie-France und Christine, behielt jedoch die Leitung.

1989 wurde die Zivilgesellschaft zur Bewirtschaftung des Château Belles-Graves gegründet, die von Xavier PITON, dem Enkel von Hermine THEALLET, geleitet wird. Er übernahm die Pacht und die Bewirtschaftung der Ländereien. Der Weinberg wurde um 2,5 Hektar erweitert.

1995 wurde die Grundstücksgesellschaft GFA Theallet Piton gegründet, um die Einheit des Anwesens unter den verschiedenen Familienmitgliedern zu sichern. Marie-France THEALLET, Christine PITON und deren Kinder Xavier PITON, Aurélien PITON und Marie-Aimée PITON sind die Gesellschafter.

1998 erfolgte eine weitere Erweiterung des Weinbergs durch den Erwerb von 1,75 Hektar.

2000 begann die Renovierung des Schlosses und der Betriebsgebäude, die zu klein geworden waren. Empfangsbereich und Büros wurden in die ehemaligen Nebengebäude verlegt. Der Westflügel wurde nach einem schweren Termitenbefall restauriert, und 2002 wurden dort Gästezimmer eröffnet.

2005 erfolgte der letzte Grundstückserwerb von 0,55 Hektar, die in die Weinberge des Anwesens integriert sind, welches nun die gesamte Hanglage besitzt.

Unter den berühmten Besuchern sind Prosper Mérimée, der bei seinen Reisen in der Region hier verweilt haben soll, und jüngeren Datums der Kommandant Jacques-Yves COUSTEAU, Cousin von Jean THEALLET, der die Ruhe des Ortes genoss und die festliche Atmosphäre der Ernte seiner Kindheit wiederfand.

Die Weine von Belles-Graves haben auf der Calypso alle Weltmeere bereist und begleiten heute weiterhin die Expeditionen des COUSTEAU-TEAMS an Bord der Alcyone.

ARCHITEKTUR

Das Hauptgebäude blieb seit seiner Errichtung vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts weitgehend unverändert. Der Baustil ist der der Chartreuse, damals in den Bordelaiser Weinbaugebieten populär. Diese Gebäude wurden als Sommerresidenzen für das großbürgerliche Bürgertum von Bordeaux entworfen, das der feuchten und schweren Sommerhitze der Stadt entfliehen wollte, als Seebäder noch nicht in Mode waren.

Rund um den rechteckigen Ehrenhof befinden sich folgende Gebäude: im Süden das Herrenhaus mit einem zentralen Teil im Erdgeschoss, der Empfangsräume über einen langen Querflur erschließt, sowie auf beiden Seiten je ein zweistöckiger Flügel mit privaten Wohnräumen. Der östliche Flügel wird von einer leicht zurückgesetzten Orangerie verlängert, die durch drei große Halbmondfenster Sonnenlicht einfängt. Am Ende der Orangerie befand sich einst der Taubenschlag, der heute nicht mehr existiert (vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen).

Auf der Westseite des Hofes befinden sich das Fasslager und der Weinkeller.

Auf der Ostseite waren die Nebengebäude (Küche, Lagerraum, Scheune, Stall und Schweinestall) sowie eine Dienstwohnung für eine Arbeiterfamilie untergebracht. Ein Teil davon wurde 2000 und 2001 umgestaltet, um den Empfangsbereich und die Büros unterzubringen.

Die Küche ist noch wie damals erhalten, mit ihrem großen Kamin, dem Drehspieß aus dem 18. Jahrhundert und dem „Potager“ (einem Vorläufer unserer heutigen Kochplatten).

Auf der Südseite überblickt eine Terrasse das Tal der Barbanne und die renommierten Weinberge von Pomerol. Sie war einst mit jahrhundertealten Bäumen (Zedern, Linden, Ahornbäumen) bepflanzt, die sie zu einer Oase der Ruhe und des Schattens machten. Leider zerstörte der verheerende Sturm im Dezember 1999 diese alte Vegetation vollständig.

2001 wurde die Terrasse im Stil eines „französischen Gartens“ neugestaltet und Linden wurden neu gepflanzt. Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis sie die Größe ihrer Vorgänger erreichen!

Zur Verschönerung der Terrasse wurde an der Stelle des alten Gemüsegartens ein kleiner Heckenlabyrinth angelegt. Versuchen Sie doch, den Ausgang zu finden, wenn Sie die Region besuchen. Ein besonderes Detail: Dieser verschlungene Pfad wurde natürlich mit Weinreben gestaltet!

DER WEINBERG

Der Weinberg umfasst heute eine Fläche von 17 Hektar. Zwei Rebsorten werden angebaut: Merlot, der mit 88 % die Hauptrebsorte ist, und Cabernet Franc oder Bouchet für die restlichen 12 %.

Die Parzellen auf den Ost-, Süd- und Westhängen des Château bilden den ton- und kieshaltigen Hang mit einem Untergrund reich an Eisenoxiden (rote Kiesel, auch „Crasse de Fer“ genannt).

Bis zur Straße erstreckt sich ein Kiesplateau mit einem hohen Anteil an Feuerstein, vergleichbar mit dem von Pomerol.

Weiter nördlich wird der Boden ton- und lehmhaltiger, mit weiterhin vorhandenen Eisenoxiden.

Der Untergrund besteht aus einer Schichtung durchlässiger Schichten aus grobem Sand und Kies mit rotem Ton, die mit blauen, wasserhaltenden Tonen abwechseln. Diese Struktur sorgt sowohl für eine natürliche Drainage als auch für Wasservorräte, die die Reben in den heißen Sommermonaten erreichen.

Schließlich ermöglicht die Nähe der Parzellen (das Hauptareal umfasst 12 Hektar in einem zusammenhängenden Stück rund um das Anwesen) eine gute Homogenität der Böden und somit eine harmonische Struktur im Wein.

DAS TEAM

Im Château Belles-Graves beteiligt sich jeder an allen Arbeiten im Keller und im Weinberg. So kennt jeder die verschiedenen Phasen des Weinanbaus und der Weinherstellung, bis hin zum direkten Kontakt mit unseren Kunden, obwohl jede Person eine besondere Aufgabe hat.

Xavier PITON

Vigneron indépendant – Propriétaire

Xavier PITON, né le 19 août 1966. Chargé dès 1989 de la gestion du domaine, il décide d’abandonner ses études de lettres pour suivre une formation en Oenologie et Marketing du vin. Mais c’est sur le terrain et au contact des hommes du métier qu’il trouvera le plus performant des apprentissages.

Dès son arrivée, il entreprend les travaux de restauration du vignoble, et la modernisation des équipements de vinification, notamment avec le système de régulation thermique. Il reste néanmoins conscient que Belles-Graves bénéficie d’un terroir à nul autre pareil, qui exige un grand respect des traditions.

Xavier PITON assure aujourd’hui la direction générale du domaine, il est directement en charges des relations commerciales, de l’administration et des finances. Il supervise les vinifications, l’élevage des vins, et le conditionnement. Il est également administrateur du syndicat viticole de Lalande de Pomerol, dont il a été président en 1995. Il fait aussi partie de la Confrérie des Baillis de Lalande de Pomerol. Il est enfin administrateur de l’équipe COUSTEAU. Parmi ses passions : la musique, la cuisine, et… les vins!

Laurent PAULIN

Directeur Associé

Responsable des relations clients, c’est lui que vous retrouvez avec Xavier sur toutes nos manifestations, mais également au domaine lors de vos visites, et au téléphone pour vous renseigner.

Henri BARTHE

Chef de culture

Il assure les fonctions de chef de culture. Il dirige l’ensemble des travaux du vignoble et participe à la conduite des vinifications et de l’élevage du vin.

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